„Vorführung der Ausstellungspraxis“, Ausstellung vom 28.11. - 27.12.03 im Café Konditorei am Park, Max-Winter-Platz 8., 1020 Wien.

Alexander Wolff, Christian Mayer, Renate Gruber

Bilder der Austellung

MANIFEST NACH DER ABSTRAKTION.

1. Das ist das letzte Manifest. Es ist sogleich auch das erste. Somit entsteht hier das einzige Manifest.

2. Das ist ein reales Manifest, kein abstraktes.

3. Das ist wahr: Abstraktion ist keine Kunst, aber Kunst ist eine Abstraktion.

4. Das ist wahr: Abstraktion kommt zum erscheinen wenn die dominierende Darstellungskriterien nicht mehr in der Lage sind die Grenzgebiete der Wahrnehmung abzudecken. Abstraktion ist die formale Erlösung des individuellen Delirium zur Markierung eines unendliches Gemeinwesen.

5. Das ist revolutionär: Abstraktion ist involution.

6. Das ist abstrakt: Niemehr eine Revolution!

7. Das ist involutiv: Ein kaum erkennbares Heim.

8. Das ist falsch: Ein Geschichte der Abstraktion.

9. Das ist gross: Eine unsichtbare Abstraktion die schon völlig integriert ist.

10. Das ist kein Stil: Abstraktion sieht nach nichts aus, passiert überall, bleibt unbemerkt.

11. Das ist kein Namen: Abstraktion ist ein Wurmloch der Luft schafft da wo die Erde mit Tempeln und Reiter verpestet ist. Keine Wappe unter welche man sich stellen kann. Kein König der ein Krieg führt, kein Grund zum sterben.

12. Das ist keine Art: Abstraktion ist der dunkle Schritt der Evolution, die abwesene Zeit zwischen zwei Sexualitäten, die orgasmische Linie wo Himmel und Erde sich treffen.

13. Das ist keine Periode: Abstraktion kennt keine Zeit. Sie ist pure gegenwart.

14. Das ist kein Code: Abstraktion ist der Samen ihren Fruchtbarkeit.

15. Das ist keine Welt: Abstraktion macht Welten möglich.

16. Das ist kein Manifest: Abstraktion handelt nicht, sie reisst gleich Mauern runter.

17. Das ist keine Entdeckung: Abstraktion schafft involutive Löcher in eigene Landschaften.

18. Das ist keine Macht: Abstraktion ist die Kraft der Minderheitlichen.

19. Abstraktion braucht kein Meister: Sie entrüstet Ihn.

20. Abstraktion braucht kein Rahmen: Sie sprengt Ihn.

21. Abstraktion braucht keine Linie: Sie verführt Sie.

22. Abstraktion braucht keine Farbe: Sie überfüllt Sie.

23. Abstraktion braucht keine Fläche: Sie ist das schwarze Loch.

24. Abstraktion braucht keine Wand: Sie ist ein Gratwanderer.

25. Abstraktion braucht kein Text: Sie lässt Ihn leben.

26. Abstraktion braucht kein Kontext: Er braucht Sie.

27. Abstraktion braucht keine Zukunft: Sie ist Gegenwart.

28. Abstraktion hat keine Formen: Sie nimmt sie.

29. Abstraktion hat Glück: Oft bleibt sie unbemerkt in der Tat.

30. Abstraktion hat kein ende: Sie ist der Anfang.

31. Abstraktion hat Kraft: Sie schwächt den Alltag.

32. Abstraktion hat keine Richtung: Sie emanzipiert das Wahrnehmungsfeld.

33. Abstraktion hat Kinder: Aber eine Familie lässt sie sich nicht bilden.

34. Abstraktion hat keine Heimat: Sie macht sie Möglich.

35. Abstraktion hat Todesangst: immer wenn Gesichter erscheinen.

36. Abstraktion hat kein Sinn: Sie befreit ihn.

37. Das ist der letzte Satz, aber auch der erste. Somit entsteht die Freiheit.